Wittenberg/Gräfenhainichen - 06.07.2014 Tanzwettbewerb in Piesteritz

Heiße Auftritte von Hip Hop bis Folklore

Rund 250 Teilnehmer aus der Region nahmen am Wochenende am ersten Tanzwettbewerb in die Piesteritzer Werkssiedlung teil. Bereits jetzt wird auf eine erneute Auflage gehofft.

PIESTERITZ/MZ. 

„Es ist schön, dass hier mal so etwas stattfindet.“ Elisabeth Költzsch von den „Zschornewitzer Tanzgirls und -boys“ freut sich sichtlich auf ihren Auftritt in Piesteritz. Einen Army-Tanz wird die 19-Jährige am Nachmittag mit anderen zeigen, fertig gekleidet und geschminkt wartet sie am Samstagmittag auf den Moment, sich der Jury zu stellen. Vorher muss sie sogar ein Autogramm geben, „das erste Mal“, ist sie völlig überrascht, dass ihr von einem Kind Mappe und Stift hingehalten werden. Die Zschornewitzer Trainerin Sabine Wehle hat alle Hände voll zu tun, die Kinder und Jugendlichen für insgesamt sechs Darbietungen vorzubereiten. „Ich wüsste nicht, dass es das in der Wittenberger Region schon mal so gegeben hat“, freut sie sich über die Initiative des Piesteritzer Vereins.

Verein hat es organisiert

Das „Leucoreadorf Bystrica“ um den Vorsitzenden Dirk Hainich hatte sich nicht nur in der Organisation des Sommerfestes im Ortsteil anlässlich 95 Jahre Werkssiedlung stark engagiert. Sie haben auch den Tanzwettbewerb initiiert, zu dem etwa 250 Teilnehmer angereist waren. Die sommerliche Hitze verlangt ihnen einiges ab, mancher wäre wohl viel lieber ins Schwimmbad gefahren.

 

Vor der Mittagspause haben bereits die Tänzerinnen vom Verein „Magic Movement“ aus Wittenberg Grund zum Jubeln. Sie siegen in der Kategorie „Hip Hop, Jumpstyle und Streetdance“. „Mädels, jetzt können wir stolz auf uns sein“, jubelt Tina Hausburg. „Wir haben uns angestrengt und gehofft, aber richtig gerechnet haben wir damit eigentlich nicht“, kann Jennifer Wappler das Ergebnis kaum fassen. Für den 2012 gegründeten Verein ist es das erste Turnier überhaupt. Der Siegerteller kommt in den Trainingsraum.

„Ein Wettbewerb ist nicht dazu da, um zu siegen, sondern um zu lernen“, weiß Sigrid Voigt. Die Rudolstädterin ist Teil der Jury und lobt die Teilnehmer ausdrücklich. „Damit sind sie schon über ihren Schatten gesprungen und stellen sich auch Kritik“, sagt sie. Sechs Kategorien sind ausgeschrieben, einige Finals erst am Nachmittag. Die besten vier Gruppen, die am Vormittag den Vorkampf bestreiten, müssen dann noch einmal ran und bekommen eine komplett neue Bewertung. Acht Kriterien wie Synchronizität, Ausstrahlung, das Ausnutzen der Bühne oder auch die Umsetzung des Themas in Kostümen benennt Doreen Richter von der Tanzfabrik Dessau, ebenfalls in der Jury, einige davon. „Dass der Verein das hier auf die Beine stellt, ist toll“, findet sie.

Inspiration aus Thüringen

„Wenn sich das herum spricht, kommen im nächsten Jahr sicher mehr“, hofft Ricarda Birke auf eine Neuauflage im Jahr 2015. Die Trainerin vom Aerobic- und Tanzverein Zahna weiß, dass bei den Tänzern der Spaß nicht verloren gehen darf. „Wir können uns hier vergleichen und orientieren“, freut sie sich. Gemeinsam bejubeln sie den Auftritt der jungen Ungarn aus Bekescsaba, die in der Kategorie Folklore gewinnen. Dirk Hainich zeigt sich „total zufrieden“ mit dem Wettbewerb. „Wir haben uns da von den Thüringern inspirieren lassen. Denn so etwas hat hier gefehlt.“